Zwischenräume, das sind für mich Räume zwischen unterschiedlichen Sphären, sie entziehen sich einer klaren Zuordnung, in ihnen überlagern sich widersprüchliche Einflüsse deren Gewichtung sich in einem zeitlichen Ablauf ändern kann. Dadurch befinden sich diese Räume in einem permanenten Veränderungsprozeß. Diese Zwischenräume können sich in der Vertikalen wie in der Horizontalen ausdehnen. Sie entstehen an Erosionskanten, man kann sie entdecken, wenn man sich einer scheinbar klar begrenzten Oberfläche oder Raumkante nähert, die sich immer weiter, der fraktalen Geometrie entsprechend, auffaltet. Sie entstehen zwischen in einer Strömung treibenden Eisschollen, ebenso an Flußufern, die sich in ihrer Ausformung permanent ändern. Ein horizontaler Zwischenraum in diesem Sinne ist das Wattenmeer, Wasser wie Land im Wechsel der Gezeiten, mit allen Zwischenstadien und der dadurch entstehenden permanenten Oberflächenveränderung. Diese Räume befinden sich in einem labilen, sich immer wieder durch äußere Einflüsse ändernden Gleichgewicht. Sie werden sowohl durch beharrende, statische wie durch flüchtige, dynamische Aspekte geprägt. Ihre Form und ihr charakteristischen Merkmale ändern sich in einem zeitlichen Ablauf. Sie sind porös, ihre Oberfläche ist im Verhältnis zur Größe der Grundfläche unendlich groß.